Das PFL-EX-Projekt ist auf der Zielgeraden! Nach Abschluss der – wegen der Corona-Einschränkungen – schwierigen Experimentierraumphase wurden alle Mitarbeitenden der drei Einrichtungen zur Teilnahme an einer abschließenden Online-Befragung eingeladen. Das Ziel der Erhebung war, Rückmeldungen zum Projekt und den erprobten Technologien zu sammeln, aber auch im Vergleich zur t0-Befragung ein Jahr zuvor die eingetretenen Veränderungen zu messen.
Insgesamt nahmen 183 Personen an der zweiten Befragung teil. Die Teilnahmequote liegt mit 60% niedriger als im Vorjahr, als eine herausragende Beteiligung von 87% erreicht werden konnte. Hauptgrund für die niedrigere Teilnahme ist vermutlich die Urlaubszeit, da die Befragung als Konsequenz der Corona-Zeit auf den Zeitraum Juli-August verschoben werden musste.
Die Befragungsergebnisse zeigen überwiegend positive Wirkungen:
- Bei der Mehrheit der Fragen ist die Bewertung zum Zeitpunkt t1 günstiger als ein Jahr zuvor.
- Zu beachten ist dabei allerdings, dass es teilweise deutliche Unterschiede zwischen den Einrichtungen gibt:
- In Einrichtung 1 gibt es deutliche Verbesserungen bei 38 Fragen, während 24 sich nur wenig verändert und 6 sich verschlechtert haben.
- In Einrichtung 2 sind 7 Indikatoren verbessert, 54 kaum verändert und 7 verschlechtert.
- In Einrichtung 3 konnten bei 27 Variablen Verbesserungen erzielt werden, 31 sind wenig verändert und 10 verschlechtert.
- Folgeerscheinungen von psych. Belastungen (Schwierigkeiten, durchzuschlafen; schnell ermüden; morgen zerschlagen fühlen; Leistungsvermögen verringert; seelisch belastet; emotional erschöpft; gereizt) haben sich besonders auffällig verbessert.
- Aber auch hinsichtlich Technikkompetenz, Ausstattung und Einsetzbarkeit gibt es Fortschritte.
- Einige weitere verbesserte Aspekte betreffen Unternehmenskultur (Weiterbildung, Wertschätzung, Führung), Arbeitgeberattraktivität (nach anderen Stellen umsehen) und Betreuungsqualität (Angehörigen unterbringen)
- Einige zentral wichtige Indikatoren sind allerdings im Durchschnitt kaum verändert, z.B. Arbeitszufriedenheit insgesamt, Kultur partizipativer Arbeit an
Verbesserung, transparente Kommunikation – was allerdings deutlich unterschiedlich in den drei Einrichtungen ausgeprägt ist.
Auffallende Ergebnisse in Bezug auf die erprobten insgesamt 14 verschiedenen Technologien:
- Einige Technologien von so wenigen Personen genutzt, dass sie nicht bewertbar sind
- Viele Technologien haben insgesamt sehr gut abgeschnitten, v.a. Videovisite, interne Videokonferenz und Messenger, MyPlan, die Online-Lern-Plattformen, Connext Vivendi
- Nicht ganz überzeugt hat die MemoreBox und durchgefallen ist die Roboter-Katze „JustoCat“
- Der Anpassungsbedarf zum Einsatz der Technologien ist meistens hoch
- Die Technologien sind aber i.d.R. intuitiv nutzbar und passen problemlos zum Pflegeverständnis
- Viele Technologien haben hohes Potenzial, Belastungen zu reduzieren