Arbeiten 4.0 – Lern- und Experimentierräume der Digitalisierung in Pflegeberufen
Aktuelles
20.09.2020: Ergebnisse der t1-Befragung liegen vor
20. September 2020
Das PFL-EX-Projekt ist auf der Zielgeraden! Nach Abschluss der – wegen der Corona-Einschränkungen – schwierigen Experimentierraumphase wurden alle Mitarbeitenden der drei Einrichtungen zur Teilnahme an einer abschließenden Online-Befragung eingeladen. Das Ziel der Erhebung war, Rückmeldungen zum Projekt und den erprobten Technologien zu sammeln, aber auch im Vergleich zur t0-Befragung ein Jahr zuvor die eingetretenen Veränderungen zu messen.
Insgesamt nahmen 183 Personen an der zweiten Befragung teil. Die Teilnahmequote liegt mit 60% niedriger als im Vorjahr, als eine herausragende Beteiligung von 87% erreicht werden konnte. Hauptgrund für die niedrigere Teilnahme ist vermutlich die Urlaubszeit, da die Befragung als Konsequenz der Corona-Zeit auf den Zeitraum Juli-August verschoben werden musste.
Die Befragungsergebnisse zeigen überwiegend positive Wirkungen:
Bei der Mehrheit der Fragen ist die Bewertung zum Zeitpunkt t1 günstiger als ein Jahr zuvor.
Zu beachten ist dabei allerdings, dass es teilweise deutliche Unterschiede zwischen den Einrichtungen gibt:
In Einrichtung 1 gibt es deutliche Verbesserungen bei 38 Fragen, während 24 sich nur wenig verändert und 6 sich verschlechtert haben.
In Einrichtung 2 sind 7 Indikatoren verbessert, 54 kaum verändert und 7 verschlechtert.
In Einrichtung 3 konnten bei 27 Variablen Verbesserungen erzielt werden, 31 sind wenig verändert und 10 verschlechtert.
Folgeerscheinungen von psych. Belastungen (Schwierigkeiten, durchzuschlafen; schnell ermüden; morgen zerschlagen fühlen; Leistungsvermögen verringert; seelisch belastet; emotional erschöpft; gereizt) haben sich besonders auffällig verbessert.
Aber auch hinsichtlich Technikkompetenz, Ausstattung und Einsetzbarkeit gibt es Fortschritte.
Einige weitere verbesserte Aspekte betreffen Unternehmenskultur (Weiterbildung, Wertschätzung, Führung), Arbeitgeberattraktivität (nach anderen Stellen umsehen) und Betreuungsqualität (Angehörigen unterbringen)
Einige zentral wichtige Indikatoren sind allerdings im Durchschnitt kaum verändert, z.B. Arbeitszufriedenheit insgesamt, Kultur partizipativer Arbeit an Verbesserung, transparente Kommunikation – was allerdings deutlich unterschiedlich in den drei Einrichtungen ausgeprägt ist.
Auffallende Ergebnisse in Bezug auf die erprobten insgesamt 14 verschiedenen Technologien:
Einige Technologien von so wenigen Personen genutzt, dass sie nicht bewertbar sind
Viele Technologien haben insgesamt sehr gut abgeschnitten, v.a. Videovisite, interne Videokonferenz und Messenger, MyPlan, die Online-Lern-Plattformen, Connext Vivendi
Nicht ganz überzeugt hat die MemoreBox und durchgefallen ist die Roboter-Katze „JustoCat“
Der Anpassungsbedarf zum Einsatz der Technologien ist meistens hoch
Die Technologien sind aber i.d.R. intuitiv nutzbar und passen problemlos zum Pflegeverständnis
Viele Technologien haben hohes Potenzial, Belastungen zu reduzieren